Wann die 80 20 Regel wichtig ist – Das Paretoprinzip
Wann die Regel greift und wann sie ignoriert werden muss.
Das Paretoprinzip oder die 80 20 Regel besagt, dass 80 % deiner Arbeit mit 20 % der Gesamtzeit erreicht werden und die restlichen 20 % mit den restlichen 80 % deiner Arbeit. Kurz gesagt: Konzentrier dich auf das Essentielle und verlier dich nicht in unnötigen Details, zumindest wenn wir uns auf die Startupbranche beziehen. Dieses Prinzip ist extrem wichtig und sehr oft auch richtig. Es gibt jedoch Ausnahmen von dieser Regel. Wann ich sie benutzt habe und wann sie eher Probleme bereitet hat, erzähle ich in diesem Artikel.
Das Produkt und die ersten Erfolge
Viele Gründer konzentrieren sich zu 100 % auf ihr Produkt und verlieren sich. Ein Produkt wird niemals fertig sein und glaubt mir, ihr werdet es nach dem ersten Feedback sowieso noch mehrfach ändern. Wenn ihr euch für euer erstes Produkt nicht zumindest ein bisschen schämt, dann habt ihr zu spät angefangen. ALLERDINGS müsst ihr eine Sache beachten. Es muss insgesamt rund sein und gut aussehen. Die erste Ausnahme des Paretoprinzip ist das Design. Ihr müsst hier wirklich stark differenzieren. Euer Produkt sollte das Problem, was ihr lösen wollt, auch wirklich lösen. Allerdings darf es ruhig hier und da noch ein paar Bugs haben. Eure Nutzer werden euch das Feedback zukommen lassen. Ihr lernt hier viel über eure Nutzer und solltet das Prinzip hier anwenden und eure Ressourcen passend investieren. Nehmt diese Aussage aber nicht als Ausrede, um euer Produkt unfertig rauszujagen. Insgesamt sollte es funktionieren (Minimum funktionalität) und es sollte hübsch anzusehen sein (das Auge isst mit). Designfehler verzeiht der Nutzer nicht annähernd so schnell wie einen Programmierfehler. Aber auch hier gilt: Die vielen Details, die ihr seht, könnt ihr auch mal ignorieren, ausser es ist nur 1 Tag an Arbeit für die Korrektur.
Das Tagesgeschäft
Passt auf Leute, hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Wenn ihr die Regel in eurem Alltag anwendet in der Firma, müsst ihr tierisch aufpassen. Wenn ihr sie nämlich streng befolgt, vernachlässigt ihr Aufgaben und diese werden einfach komplett beiseite geschoben. Macht euch eine ToDo Liste, die ihr wöchentlich oder täglich abarbeiten müsst und dann könnt ihr das Prinzip wirklich gut anwenden. Unwichtige Aufgaben könnten sowas sein wie: Alle Emails beantworten, Korrekturlesen von Dokumenten usw. Diese Aufgaben sind notwendig, aber würden nach der 80-20 Regel eher in die 20% Ergebnisse fallen.
Vertrieb und Fazit
Vertrieb sollte ja 50 % eurer Zeit im Allgemeinen ausmachen. Nur wie trennt ihr jetzt im Vertrieb? An sich ist ja alles wichtig. Ihr könnt die Regel sehr gut auf die einzelnen Tasks runterbrechen. Zum Beispiel muss ich einen Kunden gewinnen. Dafür muss ich eine E-Mail vorbereiten und designen, mir die Ansprache überlegen, die Person anrufen und recherchieren und natürlich ein zweites mal anrufen. Jetzt könnte ich mich in der Mail verlieren und in der Ansprache. Allerdings ist der wichtigste Schritt hier den Kunden anzurufen. Wenn er wirklich Interesse hat, wird es verziehen, wenn eine Formulierung nicht optimalst geschrieben ist. Ich denke ihr versteht es. Achtet also immer darauf, wann ihr es anwenden könnt. Konzentriert euch auf die essentiellsten Aufgaben und vernachlässigt euer Tagesgeschäft nicht. Verliert euch nicht ständig in Details, aber saut nicht rum. Gebt euer Siegel auch mal ohne Perfektion!